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Vorstand

Die Kerntätigkeit des Kronengruppe e.V. ist die Organisation von Selbsthilfe für von ADHS betroffenen Personen mit Schwerpunkt in Berlin. Für die Mitgliedschaft im Verein ist ADHS keine Voraussetzung, aber der Verein wurde von Mitgliedern der Selbsthilfegruppen gegründet und faktisch habe derzeit alle Mitglieder selbst ADHS-Symptome, eine Diagnose oder den Verdacht auf ADHS.
Dies gilt natürlich auch für den Vorstand, der aus der Reihe der Mitglieder gewählt wird.

Holger
Holger

Mit dem Thema AD(H)S wurde ich im Alter von 48 Jahren konfrontiert, als mein Sohn in der Schule deutliche Auffälligkeiten zeigte und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie die Diagnose AD(H)S erhielt. Erst in der Auseinandersetzung mit seinen Problemen und Schwierigkeiten stellte ich fest, dass ich seine Symptome nur zu gut aus eigener Erfahrung kenne.

Die Erkenntnis, AD(H)S zu haben, war in meinem Leben dann ein Gamechanger. Viele Persönlichkeitseigenschaften, Erfahrungen und Konflikte ergaben plötzlich einen neuen Sinn.

Der Austausch in der Selbsthilfegruppe hat es mir ermöglicht, ein tiefes Verständnis für AD(H)S zu entwickeln und die eigenen Schwächen, aber auch Stärken zu erkennen. Gemeinsam entdecken und erarbeiten wir uns in den Gruppen neue Sichtweisen sowie kleine und große Tricks, um das Leben besser zu meistern, eine innere Balance zu finden und eine ausgeglichene Interaktion mit den Menschen zu pflegen, die einen umgeben.

Die erste Selbsthilfegruppe und später den Verein habe ich mitgegründet und setze seitdem all mein ehrenamtliches Engagement dafür ein, die Arbeit des Vereins immer weiter zu professionalisieren und einem immer größer werdenden Kreis an Betroffenen zugänglich zu machen.

Arne
Arne

Meine Potenziale, meine Ambitionen & Ich: eine lange Geschichte.

In der Grundschule war ich das Träumerchen, am Gymnasium waren die Lehrer der Meinung, ich könne ein viel besserer Schüler sein, wenn ich doch nur mal wollte. Und im Nachhinein verstehe ich sie sogar. Immerhin war ich in meinen Lieblingsfächern tatsächlich ein super Schüler!

In meiner Studienzeit und im Arbeitsleben schlug ich mich dann einigermaßen erfolgreich durch, merkte aber, dass meinen ‚neurotypischen‘ Freund:innen und Kollegys das Leben und Lernen und Arbeiten sehr viel leichter fällt. Nachdem mehrere Therapien im Laufe meines Lebens nur zeitweise und punktuelle Besserung brachten, entwickelte ich 2020-2021 eine klassische Midlife-Crisis (pünktlich zu meinem 40. Geburtstag und der Coronapandemie).

Davon angetrieben begab ich mich noch einmal auf die Suche nach den Ursachen meiner Schwierigkeiten. Und wurde im Spätsommer 2022 (endlich) mit adultem ADHS in der Hypovariante (ohne nach außen sichtbare Hyperaktivität) diagnostiziert.
Für mich war dies eine große Erleichterung, da viele meiner Struggles nun Sinn ergeben. Und da ich nun gezielter daran arbeiten kann, meinen Ambitionen und Potenzialen gerecht zu werden.

Diesbezüglich ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ein wichtiger Baustein für mich. Ich bin sehr froh über den konstruktiven und sympathischen Austausch in der Kronengruppe, in der ich von Beginn an dabei war. Bei Vereinsgründung habe ich mich mit voller Überzeugung als Vorstand angeboten und möchte mit meinem Engagement meinen Teil dazu beitragen, die Angebotslage für ADHS-Betroffene in Berlin zu verbessern.

Nancy

Ich bin 2023 zur Kronengruppe gestoßen und habe im Januar 2024 das Vorstandsamt übernommen. Dass ich ADHS habe, erfuhr ich erst in meinen frühen 30ern. Der Weg zu dieser Erkenntnis verlief - wie bei so vielen - über Umwege. Anfangs suchte ich eine Therapeutin auf, da mir Job und Haushalt über den Kopf zu wachsen schienen und ich nicht mehr zurechtkam. Schritt für Schritt stellte sich heraus, dass viele meiner Schwierigkeiten nicht nur am Stress lagen, sondern mit meiner ADHS zusammenhingen. Danach begann ich, mich selbst neu kennenzulernen. Es war überraschend, aber auch irgendwie beruhigend zu erfahren, welche Eigenschaften von meiner ADHS beeinflusst werden.

In der Kronengruppe treffe ich auf Gleichgesinnte, denen ich nicht lange erklären muss, was in mir vorgeht. Das Gefühl der Zugehörigkeit und des Verständnisses ist schön. Im Verein setze ich mich dafür ein, dass auch andere sich so gehört fühlen und nachhaltige Strategien für den Umgang mit ADHS im privaten und beruflichen Leben finden können.