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Ablauf und Regeln

Der Rahmen für Gruppensitzungen ist grob in der Vereinsordnung abgesteckt. Gruppen können darüber hinaus weitere eigene Regeln festlegen. Bei der inhaltlichen Planung haben Gruppen eine weitestgehende Freiheit.   
 

Teilnahme

In den Gruppen wird keine lückenlose Teilnahme erwartet. Es liegt im Ermessen jedes Teilnehmers, ob er regelmäßig oder sporadisch teilnehmen möchte. Die Teilnahme sollte aber ein bestimmtes Maß nicht unterschreiten. Absagen sind derzeit auf 5 Sitzungen in Folge beschränkt.   
 

Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit

Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Teilnehmer der Gruppe Vertrauen entgegenbringen können, ist, dass sie die Gruppe als zuverlässig wahrnehmen. Gruppentermine werden bei uns per App gesteuert. Absagen erfolgen so früh wie möglich bis spätestens 90 Minuten vor Sitzungsbeginn. Teilnehmer können in der App jederzeit die Liste der Teilnehmer und Absagen einsehen. Termine mit weniger als 4 Teilnehmern werden abgesagt.

Auch Pünktlichkeit ist ein wichtiger Faktor für Zuverlässigkeit. Treffzeit ist daher immer 15 Minuten vor Beginn der Sitzungen. Das Erscheinen später als 5 Minuten vor Sitzungsbeginn wird als Verspätung eingetragen.

Zuverlässigkeit ist für viele Betroffene von ADHS eine große Herausforderung. ADHS ist für uns aber keine Entschuldigung. Fehlen Teilnehmer regelmäßig unentschuldigt oder kommen zu spät, wird das in der Gruppe diskutiert, es werden Techniken und Ideen besprochen und Vereinbarungen getroffen. 
In extremen Ausnahmefällen kann kontinuierlich fortgesetzte Unzuverlässigkeit zum Ausschluss aus der Gruppe führen. 
 

Blitzlicht

Das klassische Werkzeug jeder Selbsthilfegruppe und auch bei uns wird zu jedem Sitzungsbeginn und am Ende ein kurzes Blitzlicht gemacht.  Das Wesen des Blitzlichts ist ein kurzer Monolog.  Inhalt soll vorrangig die eigene momentane emotionale Situation sein.   
 

Moderation

Nicht nur, weil ADHS mit einer hohen Impulsivität kommt und das bei Gelegenheit dazu führt, dass man den Faden verliert und nicht aufhören kann zu reden, halten wir eine Moderation von Sitzungen für sinnvoll.

Da alle Teilnehmer in Sitzungen gleichberechtigt sind, wird die Moderation zwischen Freiwilligen pro Sitzung gewählt. Dabei ist jeder eingeladen, sich als Moderator zu versuchen und der Moderator erhält am Ende der Sitzung von der Gruppe ein konstruktives Feedback.   
 

Themen

Für die inhaltliche Gestaltung der Sitzungen haben wir zwei Herangehensweisen.

In Selbsthilfe-Sitzungen ist vorab kein konkretes Thema geplant. Die Teilnehmer entscheiden nach dem Blitzlicht spontan, über welches Thema in der Sitzung gesprochen werden soll. Dabei können Themen aus dem Blitzlicht oder aus vorangegangenen Sitzungen aufgegriffen werden oder es werden spontan Themen vorgeschlagen und abgestimmt.

In unregelmäßigen Abständen werden Themen-Sitzungen verabredet. Themen werden von Gruppenmitgliedern vorbereitet. Die Verantwortlichen entscheiden, ob und in welchem Umfang sie inhaltlichen Input liefern, welche Methode in der Sitzung verwendet wird (Vortrag, Mindmap, Partnerinterviews, etc.). Inhaltliche Sitzungen werden kurz dokumentiert.   
 

Konflikte

Die klassische Regel für Konflikte in Selbsthilfegruppen ist, dass diese Vorrang vor anderen Themen haben.

Die Vereinsordnung gibt Gruppen nur sehr grundsätzliche Verhaltensregeln vor. Im Konfliktfall können Gruppen jedoch zusätzliche Regeln diskutieren und vereinbaren. Die Gruppen sind dazu angehalten, Regeln schriftlich zu fixieren und jede Gruppe hat einen Workspace, in den Dateien hochgeladen werden können.

Das lösen von Konflikten und das Vereinbaren von Regeln gehört für uns zum Gruppenprozess.

Hilfe kann jede Gruppe über den Vorstand erhalten. Im Konfliktfall kann eine externe Person als Anleitung oder Mediation hinzugezogen werden. Die Person kommt in der Regeln aus den eigenen Reihen, bringt aber die entsprechende Erfahrung aus längerfristiger Teilnahme an Selbsthilfegruppen mit. 
 

Sitzungs-Feedbacks

Nach jeder Sitzung veröffentlichen die Gruppen ein kurzes Feedback in unserem Info-Kanal in Slack.

Im Feedback werden keine Details und Namen genannt. Man erhält aber einen allgemeinen Eindruck von der Sitzung: wie viele Teilnehmer anwesend waren, wie die Stimmung in der Gruppe war, über welche Themen geredet wurde und ob Verabredungen getroffen wurden.

Das Feedback richtet sich sowohl an die eigenen Mitglieder - egal, ob teilgenommen oder abgesagt, aber auch an die anderen Gruppen, die sich von dem Feedback inspirieren lassen können. 
 

Anonymität und Datenschutz

Für die Mitgliedschaft werden bei uns von jedem Teilnehmer nur die nötigsten persönlichen Daten erfasst. Zugang zu diesen Daten hat ausschließlich der Vorstand und es gibt ein strenges Datenschutzkonzept.

Die Teilnahme an den Gruppen ist anonym möglich, im persönlichen Gespräch verwenden wir Vornamen und auch die Online-Kommunikation in Slack ist auf den Vornamen beschränkt. Es werden bei der Teilnahme in Channeln und auch bei der direkten Kontaktaufnahme mit anderen Mitgliedern weder Mailadresse noch Telefonnummer sichtbar.

Die Verwendung von WhatsApp & Co. ist in der Gruppe nicht erwünscht.

Für den Zugriff auf unsere Cloud-Dienste erhält jedes Mitglied - auf Wunsch - einen Kronengruppe-Mail-Alias.